Blutzucker richtig messen Bei gesunden Menschen liegt der Blutzuckerwert zwischen 70 und 100 mg/dl Blut (< 5,6 mmol/l). Nach dem Essen können auch bei gesunden Menschen Werte bis 180 (200) mg/dl gemessen werden. Eine möglichst optimale Blutzucker-Einstellung ist die Grundlage jeder Therapie bei Diabetes. Regelmäßig messen hilft, zu hohe oder zu tiefe Werte festzustellen und mit entsprechender Therapie Folgekrankheiten vorzubeugen. INFO: Der Blutzuckerwert lässt sich in zwei verschiedenen Einheiten angeben:
Millimol pro Liter (mmol/l) Milligramm pro Deziliter (mg/dl).
Notwendige Blutzuckerbestimmungen hängen von der Therapie ab und werden durch Ihre Ärztin oder Ihren Arzt bestimmt. Diese informieren gerne darüber, zu welchen Zeiten der Blutzucker bestimmt werden soll und unterstützen Sie auch in der Handhabung des Blutzuckermessgerätes.
- Dieses sowie Teststreifen und Lanzetten für die Stechhilfe erhalten Sie mittels ärztlicher Verordnung von Ihrer Krankenversicherung.
- Regelmäßige Blutzucker-Selbstkontrollen sind entscheidend, um Abweichungen festzustellen.
- Wann und wie oft eine Messung für Sie sinnvoll ist, hängt wesentlich von Ihrer Therapie ab.
Besprechen Sie dies am besten mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt. Sinnvoll ist es, zu verschiedenen Zeitpunkten zu messen, also z.B. nicht ausschließlich in der Früh. Neben der routinemäßigen Kontrolle können Sie die Blutzuckerselbstmessung aber auch dafür verwenden, die Wirkung von einzelnen Lebensmitteln, Speisen und Bewegung auf Ihren Blutzucker zu überprüfen.
Das gibt Sicherheit und motiviert! Dokumentieren Sie Ihre gemessenen Blutzuckerwerte genau (inklusive Zeitpunkt der Messung) und nehmen Sie sie zu jedem Arztbesuch mit. Sie sind eine wichtige Grundlage für Therapieentscheidungen. Bei einer Therapie mit blutzuckersenkenden Medikamenten könnte eine strukturierte Messung z.B.
so aussehen:
Früh nüchtern | 2 h nach dem Frühstück | Vor demMittagessen | 2 h nach dem Mittagessen | Vor demAbendessen | 2 h nach dem Abendessen | |
Montag | x | x | ||||
Dienstag | ||||||
Mittwoch | x | x | ||||
Donnerstag | ||||||
Freitag | x | x | ||||
Samstag | ||||||
Sonntag | x | x |
Quelle: ÖDG-Leitlinien 2019 ZIELWERTE: Besprechen Sie Ihre Zielwerte mit Ihrer betreuenden Ärztin oder Ihrem betreuenden Arzt. In der Regel gelten folgende Werte:
Einstellungsziele | Kapiläres Vollblut (mg/dl) |
Nüchtern / vor dem Essen | < 110 (max.130) |
2 Stunden nach dem Essen | max.180 |
Quelle: ÖDG-Leitlinien 2019 1. Waschen Sie Ihre Hände.2. Schalten Sie das Gerät ein: entweder mit der Ein-/Ausschalttaste oder durch Einführen des Teststreifens ins Gerät.3. Gewinnen Sie einen Blutstropfen:
Bei kalten Fingern waschen Sie die Hände mit warmem Wasser. Auch Fingergymnastik hilft.Streichen Sie zuerst die Handfläche und dann auch den jeweiligen Finger zu den Fingerspitzen hin mehrmals aus.Stechen Sie mit der Stechhilfe seitlich in die Fingerkuppe.Verwenden Sie abwechselnd alle 10 Finger, um Verhornungen zu vermeiden.Weder die Fingerkuppe quetschen, noch zu fest drücken, denn dabei austretendes Gewebewasser verdünnt den Blutstropfen und falsche Messergebnisse sind die Folge.
4. Halten Sie den Teststreifen in den Blutstropfen, bis das Gerät genügend Blut hat und ein entsprechendes Signal gibt.5. Warten Sie die Messzeit ab (von Gerät zu Gerät verschieden). Tragen Sie den Blutzuckerwert im Tagebuch ein.
Wie hoch darf der Blutzucker sein Tabelle?
Welche Blutzuckerwerte sind normal? – “Die Normalwerte des Blutzuckers beziehen sich auf den Nüchternzustand. Bei gesunden Menschen ist es daher auch völlig normal, dass sie direkt nach dem Essen leicht erhöht sein können”, erklärt Diätassistentin. Der Blutzuckerwert kann auch durch Erkrankungen und bestimmte Medikamente, wie beispielsweise Kortison, ansteigen.
Ist 116 Blutzucker zu hoch?
Diagnose Prädiabetes: Blutzuckerwerte geben Aufschluss – Fachgesellschaften haben Grenzwerte für Prädiabetes definiert: Bei wem der Blutzuckerwert zwischen 110 und 125 Milligramm pro Deziliter (5,6 und 6,9 mmol/l) liegt, hat einen Prädiabetes. Bei Blutzuckerspiegeln darüber, also ab 126 Milligramm pro Deziliter (7 mmol/l), spricht man von einem Diabetes Typ 2.
- Aufschlussreich kann auch ein Glukosetoleranztest sein, bei dem eine zuckerhaltige Lösung getrunken und innerhalb von zwei Stunden dreimal der Blutzuckerwert bestimmt wird.
- Die Frage: Kommt die eigene Insulinproduktion noch “hinterher”.
- Hier liegt die Schwelle zum Prädiabetes bei einem Blutzuckerwert von 140 Millilitern pro Deziliter.
Menschen, die Blutzuckerwerte in diesem “Graubereich” haben, können gegensteuern – um Diabetes mellitus Typ 2 zu verhindern: eine Krankheit mit vielen Risiken für Gesundheit und Lebensdauer.
Ist der Blutzucker im Alter höher?
Diabetes im Alter Der Beginn einer Insulintherapie kann bei Typ-2-Diabetes notwendig werden, wenn Tabletten nicht mehr ausreichen, um den Blutzucker in den Griff zu kriegen. Die Wahl des richtigen Spritzschemas richtet sich hier wieder nach den Wünschen und individuellen Möglichkeiten und Fähigkeiten der Patientin oder des Patienten.
Die intensivierte Insulintherapie erlaubt etwa Alltag und Essverhalten weitgehend frei zu gestalten. Sie stellt aber auch höhere Ansprüche an die Eigenverantwortlichkeit der Patientinnen und Patienten: Sie müssen die im Essen enthaltenen Kohlenhydratmengen selbstständig einzuschätzen lernen und die passende Menge an Insulin, verteilt auf langwirkendes und kurzwirkendes Insulin, spritzen.
Die konventionelle Insulintherapie ist dagegen einfacher zu handhaben, bietet dafür aber auch weniger Freiheiten. Auch bei Menschen mit Typ-1- oder Typ-2-Diabetes, die jahrelang nach der intensivierten Insulintherapie gespritzt haben, kann bei nachlassenden geistigen Fähigkeiten im hohen Alter der Umstieg auf ein einfacheres Schema sinnvoll sein.
- Menschen mit Typ-2-Diabetes, die im Alter auf Insulin umsteigen, sollten den richtigen Umgang mit einem Insulinpen unbedingt im Rahmen einer Schulung erlernen.
- Der von der Deutschen Diabetes Gesellschaft zertifizierte Kurs „Fit bleiben und älter werden mit Diabetes” richtet sich speziell an ältere Menschen mit Typ-2-Diabetes, die Insulin spritzen.
Fragen Sie Ihre Diabetesberaterin oder Ihren Diabetesberater danach. Zudem können Patientinnen und Patienten sich bei der Wahl der für sie passenden Utensilien beraten lassen. So gibt es Insulinpens, die besonders einfach zu bedienen sind und bei denen ein leichter Druck auf den Knopf genügt, um das Insulin abzugeben.
Wie fühlt man sich wenn der Zucker zu hoch ist?
Diabetisches Koma – Anzeichen erkennen, dem Notfall entgegenwirken
› › ›
Menschen mit Diabetes müssen darauf achten, dass ihr Blutzucker-Spiegel weder zu hoch noch zu niedrig ist, sonst droht eine gefährliche Über- oder Unterzuckerung. Fachleute sprechen von einer hyperglykämischen Entgleisungen Um eine Überzuckerung und ein daraus möglicherweise entstehendes diabetisches Koma zu vermeiden, müssen Sie auf verschiedene Warnsignale achten.
- Normale Blutzucker-Werte liegen nüchtern zwischen 50 und 110 mg/dl und steigen nach dem Essen höchstens auf 140 mg/dl an.
- Zu hohe Blutzucker-Werte führen zu den Beschwerden, die Sie vielleicht erlebt haben, bevor Ihr Diabetes entdeckt wurde: Müdigkeit, Konzentrationsschwäche, Antriebslosigkeit oder Schwindelzustände.
Die Entgleisung des Stoffwechsels kann bis zum diabetischen Koma führen. Betroffene werden bewusstlos, da ihr Blut und Gewebe übersäuert und ausgetrocknet ist. Grund dafür ist ein absoluter Insulinmangel des Körpers. Insulin wirkt sowohl auf den Zucker- als auch auf den Fettstoffwechsel.
Wie hoch darf der zuckerwert sein bei Diabetes 2?
Diabetes-Typ-2-Werte – Bei Typ-2-Diabetes erfolgt die Steuerung der Behandlung über den Nüchtern-Blutzuckerwert sowie den HbA1c Wert. Bei einem Typ-2-Diabetiker liegt der Nüchtern-Blutzuckerwert vor einer Mahlzeit bestenfalls zwischen 80 und 120 mg/dl liegen.
- Liegt er höher, muss die Medikation angepasst werden.
- Sofern Begleiterkrankungen wie (Hypertonie), eine Nieren-Schädigung () oder eine Störung des Fettstoffwechsels (Hyperlipidämie) vorliegen, müssen diese unbedingt mitbehandelt werden, da zu hohe Blutzuckerspiegel diese Krankheiten verschlimmern.
- Empfohlen wird ein HbA1c-Wert zwischen 6,5 und 7,5 Prozent.
Die individuellen Bedürfnisse der Patienten werden dabei ebenfalls berücksichtigt. Beispielsweise ist es möglich, dass bei älteren Patienten auch ein HbA1c-Wert von 8,0 unter Umständen noch tolerabel ist.